Blutkonserven

Blutkonserven
Blutkonserven,
 
zur indirekten Bluttransfusion dienendes, serologisch geprüftes und steril abgefülltes Spenderblut (Vollblutkonserven). Als Frischblutkonserven werden von Dauerspendern gewonnene Blutkonserven bezeichnet, die nicht älter als 6 Stunden sind. Blutkonserven (vorwiegend Erythrozytenkonzentrate) werden vom Spender entnommen, direkt in spezielle Flaschen oder Kunststoffbeutel abgefüllt und bei 4 ºC im Kühlschrank oder Kühlraum gelagert. Das Blut muss während der Entnahme mit Stabilisatorflüssigkeit vermischt werden, die das Blut ungerinnbar und für maximal 5 Wochen haltbar macht, wenn die Kühlkette nach der Entnahme nicht unterbrochen wird. Meist handelt es sich dabei um den ACD-Stabilisator, der aus Zitronensäure (Acidum citricum), Salzen der Zitronensäure (Citraten) und Traubenzucker (Dextrose) besteht. Statt Zitronensäure wird auch ein spezieller Phosphatpuffer verwendet. Eine Konservierung bis zu 35 Tagen ist auch durch Zusatz von Adenin-Guanosin-Gemischen möglich. Nach Zusatz von Schutzstoffen (Glycerin) und rascher Einfrierung bei —191 ºC (flüssiger Stickstoff) kann Spenderblut über viele Monate konserviert werden. Aufgrund des sehr aufwendigen Verfahrens wird diese Methode nur bei äußerst seltenen Blutgruppenkonstellationen angewandt.
 
Spezialkonserven von Blutbestandteilen dienen der gezielten Hämotherapie, wobei dem Kranken nur derjenige Bestandteil des Blutes zugeführt wird, den er aufgrund seines Gesundheitszustandes unbedingt benötigt. Zu den überwiegend nur kurzfristig (einige Stunden bis zu sechs Wochen) haltbaren Blutkomponenten zählen: Erythrozytenkonzentrat, das man durch Zentrifugieren der Blutkonserven und Abtrennen des überstehenden Plasmas gewinnt, gewaschene Erythrozyten (Entfernung von Plasmaresten bei Überempfindlichkeit des Empfängers), Thrombozytenkonzentrat, Leukozytenkonzentrat, das wegen der Brüchigkeit der weißen Blutkörperchen in wirksamer Menge nur durch den Zellseparator gewonnen werden kann. Die durch Abtrennung der Blutkörperchen gewonnenen Plasmakonserven sind gefroren etwa ein Jahr lagerfähig. Zu den unterschiedlich haltbaren Plasmaderivaten (Plasmafraktionen) gehören: Albumin, Gammaglobulin (Immunglobulin) von Normalpersonen oder von ausgewählten Spendern mit bestimmten Antikörpern (z. B. Anti-Tetanus, Anti-Rh), ferner Fibrinogen, AHG (antihämophiles Globulin, Faktor-VIII-Präparate als Kryopräzipitat oder Hochkonzentrat), PPSB (Prothrombinkomplex, Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X).

Universal-Lexikon. 2012.

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